In der Gegend

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Unsere ersten Anlaufstellen um Mineralien zu sammeln waren die Steinbrüche der Region. Naheliegend ist da der Steinbruch am Petersberg bei Halle. Der Quarzporphyr hat in Spalten und Hohlräumen einige Mineralien zu bieten. Doch nach anfänglicher Euphorie über den dort gefundenen Flourit und Calcit ebbte diese rasch ab und bis auf sogenannte „Micromounts“ gibt es dort leider nicht allzu viel zu finden.

Steinbruch Petersberg (2010)

Nach und nach stieg dann die Begeisterung für Achate. Der Harz hat ja mineralogisch auch einiges zu bieten aber dennoch war uns von Anfang an bewusst, dass wir nicht die Typen sind die lange den Vorschlaghammer in Steinbrüchen schwingen oder sich in irgendwelchen alten Stollen oder Gruben in das Erdinnere begeben wollen. Wir sind eher die einfachen Sammler. Mineralien interessierten uns bis Dato nur aufgrund ihren optischen Reizes. Der Achat kam uns da gerade mehrfach gelegen. So kann man ihn mit etwas Ortskenntnissen und Erfahrung auch ohne große Anstrengung und Gefahr finden. Zwar sind viele Fundstellen durch intensive Suche von interessierten Sammler um einige Achate ärmer. Aber irgendwie kommen dann doch immer wieder schöne Steine ans Tageslicht. Sei es durch den Pflug des Bauern oder durch Wind und Wetter oder fließendem Wasser. Für Hobbysammler allemal ausreichend. Zudem ist die Farben- und Formenvielfalt unglaublich groß.

 

Blick auf die Burg Wettin in Richtung Westen, dahinter der Bismarckturm auf dem Schweizerling (Januar 2017).

Unsere Freizeit verbringen wir also damit Steine zu sammeln. Dies klingt zuerst wohl etwas simpel und kleingeistig, nach genauerer Betrachtung ist es aber ein edles Hobby. Da wäre zum einen das Aufsammeln selber, verbunden mit viel Bewegung an frischer Luft in Flora und Fauna in unterschiedlichster Landschaft. Dazu das Glücksgefühl nach einen tollen Fund. Zum anderen die Bearbeitung eines Rohsteines, durch Schleifen und Polieren, sodass ein naturgeschaffenes, durch Menschenhand veredeltes, Kunstwerk entsteht. Die Kunst aus etwas rohen etwas edeles zu schaffen. Sinnbildlich, die Arbeit am „Rauhen Stein“, ein Traktat, wie es die Freimaurer nennen oder in der Darstellung der Isis, die in ihrem Schosse einen rohen zu bearbeitenden Stein wie ein Kind hält. Ja würde keiner Achate sammeln, schneiden, schleifen und polieren, so blieben uns diese interessanten und farbvollen Gebilde verborgen.

Betreibt man dieses Hobby mit etwas Elan, lernt man neben Mineralogie auch einiges über Geologie und die Erdgeschichte. Immerhin sind Achate um die 350 Mio. Jahre alt. Das studieren der Fundstellen und die Suche nach neuen Fundpunkten führt somit unweigerlich auch zum Erforschen der geologischen Verhältnisse und der Enstehung der Landschaft.

 

B. F. SCHMIEDER (1797) über Steinesammeln und Mineralogie:

„Man vermeide, so viel möglich, alle Zeugen seines Eifers. keine Wissenschaft wird von Profanen mehr verachtet, als die Mineralogie. Man glaubt noch sehr gelinde zu urteilen, wenn man sie eine Spielerei, ein Steckenpferd nennt, und sucht die aller altkluge Miene hervor, die bei gutmüßigen Leuten noch mitleidig wird, wenn man hört: jemand suche oft Steine. Die Unwissenheit ist ja gesetzter, männlicher, als der Eifer zu solchen Allotrien (Nebensachen), die von der alleinseligmachenden Philologie abziehn! Die Bauern schöpfen gar Verdacht, dass man Gold oder Springwurzeln suche. Das erste Abenteuer mit so einem Neugierigen ist sehr lustig. In der Länge fällt aber die Lust eher zur Last. Sie schielen erst vom ferne; dann machen Sie einen Weg bei dem Sucher vorbei und – fragen: welche Zeit es sey? und dann wird man ihrer schwerer los, als Horaz (ein bekannter Dichter und Klassiker des Goldenen Zeitalters der römischen Literatur, um 65 – 8 v. Chr.) seines guten Freundes in der Satyre (nach Satiren von Horaz). Um dieser Leute willen gehe man nicht an Markttagen. Man suche auch das Wetter nicht zu gut aus, und gehe auch an windigen und sehr trüben Tagen, wo andre Leute nicht spazieren gehn.“

 

Blick auf die Saale und Wettin in Richtung Westen mit einem Tornado bei Könnern (2016).

Nach einem heißen Tipp eines befreundeten Sammlers sind wir dann auf die Gegend bei Wettin aufmerksam geworden. Irgendwann kam dann auch mal Anja von der Arbeit (bei Wettin) und zeigte einen am Hühnerstall gefundenen angebrochenen Achat. Der Sache mussten wir nun nachgehen. Unter Achatsammlern noch relativ unbekannt und in der Literatur nur spärlich erwähnt haben wir in einer attraktiven Landschaft dann die Möglichkeit gefunden unser Hobby ausleben zu können. Doch zieht es uns auch ab und an in die Ferne. Sachsen, Thüringen aber auch vor allem Rheinland-Pfalz sind eigentlich die Länder welche im Gegensatz zu Sachsen-Anhalt doch relativ reichliche Vorkommen an Achaten zu bieten haben.

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Doch zurück ins Untere Saaletal...

 

 

 

 

 

 

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